Vom Hutong ins Hochhaus in Peking

Ankunft in Peking ist nach 23:00 Uhr. Wir werden im schicken Cadillac in ein Hutong, einem ursprünglichen, chinesischen Haus gefahren. Dies dauert nicht lange vielleicht 30 Minuten, es hat Verkehr aber ist ja schliesslich Freitag Nacht. Bei unserem Airbnb im Hutong erwartet uns bereits Nik (the greek), der griechische Partner unserer Vermieterin Cindy. Nach einem netten Willkommen und kurzem Briefing nach Mitternacht, fallen wir gegen 2:00 Morgen müde in unsere Betten. Die Temperatur ist angenehm kühl in unserem Hutong. Die Überbauung hat 4 Units, wir bewohnen 2 Zimmer mit Bad, es hat einen tollen bepflanzten Innenhof, Dachterrassen und eine Gemeinschaftsküche.

Am ersten Tag schlafen wir erstmal aus. Während des Frühstücks lernen wir unsere Vermieter Nik und Cindy etwas kennen. Besonders Cindy ist sehr humorvoll, sie lacht viel, ist sehr aufgeschlossen und macht dauernd Witze ;-). Wir fühlen uns sehr gut aufgehoben.

Da wir im Airbnb nächtigen, müssen wir mit dem Vermieter zur Polizeistation um uns in China registrieren zu lassen. Wir verstehen nicht was das soll, denn wir haben ein Visum und Weiterflüge die wir vorweisen können. Diese Prozedur fällt bei einem Hotelaufenthalt weg, da alles vom Hotel erledigt wird. Leider klappt dieses leidige Registrieren erst beim 3 mal, da die informierte Dame am ersten Tag bereits in der Mittagspause weilt und Samstag auch nicht dort ist (obwohl Nik einen Termin bei Ihr hatte). Am Montag ist es dann endlich soweit, es lebe die Bürokratie.

An unserem ersten Pekingwochenende besuchen wir denTiananmenplatz und wir schauen wir uns die verbotene Stadt an. Am Sonntag ab 16:30 holt uns eine Freundin von Cindy ab, damit die Kinder zusammen spielen können (Playdate) und wir alle zusammen Dumplings (gefüllte Teigtaschen) zubereiten können. Die Mittelklasse Familie wohnt in einem mehrstöckigen Block in eher engen Verhältnissen und Ihre 7 jährige Tochter, ist die einzige englisch sprechende Person der Familie. Die Mädchen verstehen sich recht gut und es wird trotz Sprachbarriere eine interessante und vor allem authentische Begegnung.

In den weiteren Tagen gewöhnen wir uns langsam an China an. Wir verbringen auch genügend Zeit im Hutong mit unserem netten Gastgebern. Siena gefällt es sehr gut in China. Leider ist das Internet hier wie erwartet zensuriert. Wir sind zwar recht gut vorbereitet, doch wir haben für ganz normale Sachen, wie Reiserecherchen, Hausaufgaben (Up/Downloads) und Youtube-Fitnessprogramme viel, viel länger und es ist Alles sehr, sehr umständlich und braucht viel Geduld. Ausserdem ist die Zensur unberechenbar und man muss flexibel sein mit dem "bescheissen". Man sollte unbedingt mehrere VPN Clients auf seinen Geräten installieren (dies muss vor dem Eintritt in China geschehen) und Apps wie Maps Me (Google Maps ist ungenau und so gut wie unbrauchbar).

Wir fahren mit der Metro (da ist vieles in Englisch angeschrieben) und auch mal ein paar Stationen mit dem Bus. Um unsere im Internet reservierten Zugstickets abzuholen, müssen wir an den Hauptbahnhof und dort einen "englischsprechenden" Schalter suchen. Dafür brauchen wir eine ganze Weile. Hilfreich waren uns ein paar Sätze auf chinesisch, die wir in der "Chinesetrains App" gefunden haben und den Screenshot den Leuten zeigen konnten. Damit klappt es ganz gut und wir holen unsere Tickets für die Weiterreise nach Xian und für den späteren Nachtzug nach Chengdu.

Nach 5 Tagen im Pekinger Hutong müssen wir umziehen. Wir machen noch ein paar Funbilder mit Cindy und Nick. Sie helfen uns noch die "gefälschten" Gesundheitszertifikat auszudrucken, welche man als Panda Volunteer "anscheinend" so dringend benötigt.

Danach geht es in eine völlig andere Wohngegend Pekings. Doch an diesem Mittwoch fahren wir zuerst mit Yan und Markus (Arbeitskollegin von Christian, mit Partner) zur grossen Mauer von MutiYanjiu. Es wird ein sehr schöner Ausflug und wir haben Glück, denn an diesem schönen Tag hat es gar nicht viele Leute!

Nach der Tagestour bringt uns der Fahrer direkt in den Stadtteil Soho (Wan Chei). Wir ziehen in ein hübsches Studio im 16. Stock eines Hochhauses. Da wir unsere E-Mails nicht abrufen konnten, ist uns entgangen, dass die Vermieterin unser Mietobjekt kurzfristig weitervermietet hat. Als in unserer Wohnung bereits jemand haust, schauen wir erstmal ziemlich blöd aus der Wäsche. Doch glücklicherweise können wir das Problem ziemlich schnell klären und ziehen in eine andere Wohnung der Vermieterin ein. In dieser sehr modernen Wohngegend hat es zahlreiche Shops und Restaurants . Wir entdecken sogar ganz zufällig, das erste "Catcafé" unserer Reise, Siena ist hellbegeistert und sie möchte am liebsten für das nächsten Monate dort einziehen.

Am darauffolgenden Tag haben wir einen Termin an einer chinesischen Primarschule. Christian hat dies via Eduard, einem Kollegen einer Arbeitskollegin arrangiert. Wie es der Zufall so will, hat Eduard auch eine 10-jährige Tochter. Sie heisst Vivi. Bevor das Abenteuer Schule beginnt, treffen wir Eduard, Vivi und seine Frau zum Lunch. Danach gehen wir zu Fuss zur Schule, diese ist umzäunt und hat einen Concierge. Siena und Sibylle dürfen mit Vivi 2 Lektionen besuchen. In der ersten Stunde ist "soziales Verhalten" dran. Die 35 Schülerinnen/Schüler haben einen Comicfilm geschaut, wie man sich "bei einem Todesfall" verhält.
Die Atmosphäre war unerwartet locker und die Kinder verliessen das Zimmer, wie und wann sie wollten. Viele schauten natürlich nur auf uns und gar nicht auf den Film, wir fühlten uns wie Star's. In der zweiten Stunde war Englisch angesagt. Es wurden Hausaufgaben oder ein Test besprochen, 4 lange Seiten. Jeder Schüler war mal an der Reihe vor der Klasse zu Präsentieren. Eigentlich hatten wir erwartet, dass in einer chinesischen Schule die Kinder stramm stehen und es streng zu und her geht. In Wirklichkeit war es wie bei uns, einige waren hochkonzentriert und einige wenige "machten das Kalb". Nach dieser Stunde wurde Siena, von vielen Mädchen, mit Zeichnungen und Selbstgebasteltem beschenkt, ausserdem machen wir noch Fotos mit der Klasse.

Im Anschluss gehen wir mit Eduard und seiner jüngeren Tochter Joice in eine Shoppingmall, die beiden Mädchen durften Karaoke singen  (in einem Automaten). Auch mit Joice hatte Siena Ihren Spass. Im Anschluss gingen wir noch mit der ganzen Familie Abendessen und die Mädchen konnten zu dritt miteinander spielen und im Shoppingcenter herumspringen. Siena und Vivi tauschen die Adressen aus und versprechen sich später zu schreiben. Dieser Tag war ein wirklich tolles Erlebnis.

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