In friedlicher Absicht bei den Kriegern

Am Freitag fahren wir mit einem von unserer Vermieterin gebuchten Ubertaxi an den Pekinger Hauptbahnhof. Dort decken wir uns mit Verpflegung ein und fahren mit dem Hochgeschwindigkeitszug (Bullettrain +300 kmh) in 4:30 Std nach Xian, einer für uns richtigen, chinesischen Stadt mitten in China;-).

Da in Peking in der Vergangenheit einige Events stattgefunden haben, war in der Öffentlichkeit ja vieles in Englisch angeschrieben. Doch ab jetzt erwarten wir eine ganz neue Herausforderung bezüglich der Sprache, hierfür sind wir gewappnet mit einer Bilder/Zeige App.



Vom Nordbahnhof Xian fahren wir mit dem Taxi in die Innenstadt. Unser Airbnb befindet sich an bester Lage, wenige Gehminuten vom Muslimquartier und vom Belltower entfernt. Es geht durch eine Seitengasse in einen Hinterhof und dort durch das dunkle und ziemlich verdreckte Treppenhaus hoch in unsere kleine Wohnung "Yimi house"  im 2.OG. Die 2 Zimmerwohnung hat Klimaanlage, eine Miniküche mit Minikühlschrank und ein chinesisches Bad (Dusche und WC ohne Abtrennung) hier werden wir 4 Tage wohnen.

In Xian werden wir uns erstmal völlig ohne Orientierung auf die Suche machen nach dem Südeingang auf die berühmte Stadtmauer. Die Mauer sehen wir bald, doch wo geht es denn hier hinauf? Wir fragen mehrere Leute, welche meist einfach auf einen Wachturm zeigen. Das Tor liegt an einer riesigen Kreuzung, von der die Strassen von 3 Seiten mehrspurig in die Stadt rein und raus führt. Eine Unterführung suchen wir vergeblich, als wir uns endlich zu Fuss durch das Tunnel zur Aussenseite der Mauer wagen, wissen wir noch nicht, dass wir den Eingang noch für mindestens eine weitere halbe Stunde suchen werden. Erst nachdem wir nochmals mehrere Leute gefragt haben, finden wir den Weg zum Mauereingang endlich, doch dieser führt über eine in unseren Augen 4 spurige Autobahn ohne Fussgängerstreifen ;-).

Endlich auf der Mauer haben wir erstmal ein kurzes Hoch. Eigentlich möchten wir die Mauer unbedingt mit dem Fahrrad befahren, leider sind aber weit und breit keine Velo Mietstationen auffindbar. Als wir einer radelnden Touristin nachrufen wo sie ihr Fahrrad gemietet hat, ruft sie uns lustig nach "they are all over"... Nachdem wir die gefühlte Hälfte der Mauer gewandert sind, werden wir endlich fündig. Den Rest der Mauer umrunden wir dann aber zügig mit dem Tandem und einem Mountainbike.

Abends wagen wir uns ins Getümmel des Muslimmarktes und versuchen dort allerlei, lokale Köstlichkeiten. Zum Dinner gehen wir in eine Art Fondue chinoise Restaurant. Auf einem Rollband drehen Gemüse, Eier und Sonstiges seine Runden und warten darauf von den Gästen in der eigenen Suppenpfanne gegart zu werden. Wir fanden es gut und günstig, jedoch nicht halb so raffiniert wie wir das von zuhause aus kennen.

Die berühmteste Sehenswürdigkeit von Xian sind die Terracotta Krieger, welche erst in den 1970er Jahren entdeckt worden sind und noch immer ausgegraben werden. Diese Anlage befindet sich etwa eine gute Autostunde von Xian enfernt. Solche Privattouren werden natürlich überall auch mit englischen Guides für teures Geld angeboten. Doch wir suchen eine gewisse Herausforderung und wollen Sachen selber schaffen. So fassen wir Mut und suchen uns von Tripadvisor und Internet Bloggern einige Tipps zusammen, um den Ausflug auf eigene Faust zu organisieren. Es klappt Alles wie am Schnürchen und wir erleben ein echtes kulturelles Highlight. Am nächsten Tag ist Muttertag und Siena macht ein hübsches Tischchen mit Frühstück und es gibt haltbare Blümchen.

Am letzten Tag in Xian fahren wir mit der Metro nach Tangparadise ein künstlich erschaffener Erlebnispark. Der Eintritt in den Park ist ziemlich teuer. Wir erhoffen uns hier ein paar chinesische Vorstellungen wie lokales Handwerk bzw. Musikvorstellungen oder Ähnliches zu sehen. Leider stellt sich bald heraus, dass solche Vorstellungen nochmals extra kosten. Am Abend gehen wir in eines der besten Restaurants unserer Reise und es ist ein vegetarisches Restaurant in China. 

Wir sitzen hier gemütlich beim Nachtessen und besprechen unsere erste bevorstehende Nachtzugreise in China. Bis uns mehr oder weniger durch Zufall auffällt, dass auf unserem Ticket nicht der Abreisebahnhof steht von dem wir in wenigen Stunden weiterreisen möchten. Neben dem Nord und dem Hauptbahnhof hat Xian auch einen weiteren Südbahnhof. Wir finden heraus, dass dieser mindestens 1 Stunde Taxifahrt von der Stadt entfernt ist und viele Taxifahrer noch nie davon gehört haben (auch nicht auf Chinesisch ;-)). Da unser Zug erst um 22:30 fährt haben wir gerade noch genug Zeit um zuerst von ziemlich ausserhalb der Stadt in die Altstadt zurück zu fahren, unser Gepäck in der Unterkunft beim Hauptbahnhof zu holen und dann einen Taxifahrer zu finden, der uns wiederum zum Südbahnhof raus fährt. Ein Abenteuer ins Niemandsland kann beginnen. Mit etwas Glück erwischen wir einen gewieften Taxifahrer und so sind wir kurz nach 22h auf dem Dorfplatz in einer übersichtlichen, ländlichen Ortschaft....

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